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Der Vorstand

Vorsitzender
vorsitz@scs-storkow.de
Manfred Schmatz
stellv. Vorsitzender
stellvertreter@scs-storkow.de
Hans-Jörg Tinius
Hafenmeister
hafen@scs-storkow.de
Sascha Hoffmann
Schatzmeister
finanzen@scs-storkow.de
Ulrike Sziedat
Sportwart
sport@scs-storkow.de
Mario Rudolph
Kulturwart
kultur@scs-storkow.de
Sven Frank
Jugendobmann
jugend@scs-storkow.de
Rüdiger Trommer
Schriftführer
protokoll@scs-storkow.de
Hardy Anders

Chronik

50 Jahre Segelverein in Storkow am 5. Dezember 2009

Die Gründungsurkunde des Segelvereins trägt das Datum 05.12.1959.

Mit diesem Dokument wurde die Idee von zwei begeisterten Seglern Richard Sperling und Günter Roth einen Segelverein zu gründen Wirklichkeit.

1959 war die Sektion der Betriebssportgemeinschaft (BSG) „Einheit“ angegliedert. Die Träger der BSG „Einheit“ waren kommunale Einrichtungen, der Rat der Stadt, das Landambulatorium, die Konsumgenossenschaft und die Firma Rengert.

Nach einer Umorganisation der Aufgaben der Träger und damit auch der finanziellen Mittel wurde die BSG „Einheit“ aufgelöst.

Im Januar 1968 hatte man die Sportgemeinschaften Storkows in der BSG „Fortschritt“ mit dem VEB Schuhfabrik „Granit“ Storkow als Trägerbetrieb vereint, so wechselte auch die Sektion Segeln dorthin .

Bis zur Wende 1998 war sie bekannt unter dem Namen BSG „Fortschritt“ Storkow Sektion Segeln.

Am 26.Mai 1990 schrieb der Verein in einer neuen Satzung die heutige Struktur fest und der Name „Segelverein Ciconia Storkow“ e.V. ist seitdem im Vereinsregister eingetragen.

Vor 1990 arbeiteten mehrere Vereinsmitglieder im Bezirksfachausschuss Segeln (BFA – quasi der Landesverband) im damaligen Bezirk Frankfurt/Oder ehrenamtlich. Alle organisierten Sportler waren Mitglieder im Deutschen Turn- und Sportbund (DTSB), die Segler im Bund Deutscher Segler (BDS). Nach 1990 vereinigten sich auf der Grundlage der Vereinigungsurkunde der Deutsche Segler-Verband und der BDS. Heute ist der Verein Mitglied im DSV, im Verband Brandenburgischer Segler e.V. (VBS), im Landessportbund Brandenburg e.V. (LSB) und im Kreissportbund Oder-Spree e.V. (KSB). Auch jetzt sind im VBS Mitglieder unseres Segelvereins ehrenamtlich tätig.

Seit über 30 Jahren wirken als Schiedsrichter ausgebildete Sportfreunde unseres Vereins im Revier. Einmal jährlich treffen sich in unserem Clubraum die Schiedsrichter des VBS um ihr Wissen zu erweitern.

Wassersportfreunden das Segeln und ihnen den Erwerb des Segel- und Sportbootführerscheins Binnen zu ermöglichen, ist schon seit 35 Jahren unser Anliegen. Im Jubiläumsjahr 2009 hat unser Segelverein 143 Mitglieder, davon 23 Kinder und Jugendliche.

Seit Vereinsgründung wird die Jugendarbeit mit viel Elan gefördert, was sich in zahlreichen hervorragenden Ergebnissen widerspiegelt. Im Jahr 1974 wurde im Verein ein Trainingszentrum für Kinder- und Jugendliche aufgebaut und seit 1992 ist unser Segelverein Landesleistungsstützpunkt des Landes Brandenburg.

Der Segelverein erhielt mehrfach die Auszeichnung mit der Blauen Europa-Flagge, erstmalig 1994 als einer der ersten vier Vereine aus den neuen Bundesländern.

Weithin vom Wasser aus sichtbar ist seit 2001 die gelbe Welle. Sie gilt als Zeichen für einen gastfreundlichen Verein mit umfangreichem Service für alle Wassersportler.

Das erste Quartier der neu gegründeten Sektion Segeln war in der Seestraße. Gemeinsam mit der Sektion Rudern wurden das Bootshaus und die Steganlage genutzt. Zu Beginn gab es einen überholungsbedürftigen Piraten und bald darauf einige Cadets. Mit zunehmendem Bootsbestand wurden die Räumlichkeiten zu klein. Die Segler bauten aus eigenen Mitteln und eigener Kraft eine kleine Bootshalle auf dem Gelände des heutigen Rudervereins. Auch schon am ersten Standort gab es organisierte Regatten, wobei das Schiedsgericht vom Steg aus den Wettkampf überwachte. Kinder konnten das Segeln erlernen und für Regatten trainieren. In der Station Junger Techniker wurde 1961/62 der erste Cadet gebaut und im Verein von den nachfolgenden Nutzern, den Kindern, feierlich getauft.

Die Sektion wuchs ständig, 1963 gab es 55 Mitglieder und 19 Segelboote verschiedenen Typs. Nun wurde dringend ein eigenes Vereinsgelände benötigt.

Es kostete viel organisatorischen Aufwand und sehr großen persönlichen Einsatz des damaligen Leiters der Sektion Segeln, Günther Grüneberg, bis der Rat der Stadt Storkow im September 1963 der geplanten Entwicklung am Bollwerk (Am Werder 1) zustimmte.

Das war ein entscheidender erster Erfolg, aber noch viele Hindernisse standen bevor. Im Mai 1964 wurden vom Rat des Bezirkes Frankfurt/Oder die geplanten Mittel für den Bau der Wassersportanlage gestrichen. Der Antrag zum Bau einer Steganlage am Bollwerk, gerichtet an die Fachhochschule für Binnenfischerei (gestellt im Dezember 1964), wurde im Januar 1965 „aus produktionsbiologischen Gründen“ abgelehnt. So konnte vorerst nur das Gelände eingezäunt werden. Erst im Januar 1965 wurde die Baugenehmigung zum Bau der großen Bootshalle erteilt und am 28.04.1965 begann mit dem Auswinkeln des Bauplatzes der Bau. Die Mitglieder erbauten die große Bootshalle in Eigenleistung. Die Finanzierung erfolgte zum Teil aus Lotto- und Totomitteln, durch Zuwendungen vom Rat der Stadt Storkow und durch vorausbezahlte Mitgliedsbeiträge und Liegegebühren der Mitglieder. Zu dieser Zeit wurde wenig gesegelt. Die Hauptaktivitäten waren Kies und Zement mischen, Steine stapeln und mauern.

Gearbeitet wurde nicht nur an den Wochenenden, sondern immer, wenn es Material gab. Große Unterstützung in allen Bauabschnitten erhielten wir durch die Firma Willi Ring. Er packte selbst mit an, stellte Arbeitskräfte frei, seine Frau Ilse fuhr Baumaterial (wer hatte schon entsprechende Fahrzeuge?).

Willi, wie er von allen genannt wurde, überließ dem Bauteam die Ramme für den Stegbau und vieles mehr. Im Dezember 1965 wurde der erste Bauabschnitt im Bootshaus gefeiert.

Richard Sperling, von der ersten Stunde an dabei, übernahm organisatorische Aufgaben und war auch tatkräftig zur Stelle. In Anerkennung seiner langjährigen aktiven ehrenamtlichen Tätigkeit für den Verein ist er seit 2001 Ehrenmitglied.

Einige schafften Werte durch viele, viele Arbeitsstunden wie u.a. Franz Laabs, Brunhild Baum, Paul Schauer, durch Architektenleistungen wie Rolf Heinze, mit Bauzeichnungen und Bauaufsicht wie Erich Zielke.

Andre plagten sich weiterhin mit den Behörden. Der in Eigenleistung für den ersten Teil der Halle aufgestellte Dachstuhl fand nicht die Zustimmung beim damaligen Stadtarchitekten und musste wieder entfernt werden.

Als das erste Drittel ein Dach hatte, konnten die ersten Boote dort ins Winterlager gebracht werden. Wenig Geräte, aber viel, viel Handarbeit hatten es geschafft diesen Bau 1969 fertig zu stellen.

Fred Goldberg, damaliger Sektionsleiter, war beruflich Leiter einer PGH Tiefbau. Er stellte mehrfach die Technik seines Betriebes der Sektion zur Verfügung.

Das bedeutete für die Segler einen großen Gewinn und half nicht nur beim Bau der Slipanlage, die im Herbst 1969 – natürlich in Eigenbau – fertig gestellt werden konnte. Das mühsame Herausholen der Boote an der Badestelle hatte somit ein Ende. Bereits 1968 vertäuten Sportfreunde den ersten 20er-JK an der neu entstandenen Steganlage. Sein stolzer Besitzer Werner Töpfer war nicht nur auf der Baustelle aktiv. Als Vorsitzender lenkte er viele, viele Jahre ruhig und besonnen den Verein. Seit 2004 ist er wohlverdientes Ehrenmitglied.

Mit dem weiteren Ausbau des Hafens wurden nach und nach die Boote vom Ruderverein zum Segelverein geholt. Das war ein sehr langer Prozess, der erst 1992 mit dem letzten Ausbau der Steganlage seinen Abschluss fand. Eine weitere große Hilfe beim Bauen war der Sportfreund Adolf Remer. Mit seinem privaten Fuhrunternehmen lieferte er Baumaterial für den Hallenbau. Auch in den folgenden Jahren war er aktiv für die Sektion tätig, u. a. als Vorsitzender der Prüfungskommission für den Segel- und Motorbootbootschein Binnen.

Ab 1972 gab es in der Halle fließendes Brunnenwasser. Lichtmasten wurden gestellt, dafür nötige Gräben geschippt, Geländeunebenheiten ausgeglichen und die Steganlage erweitert. Zur Kreisspartakiade im Segelverein in Storkow im Juni 1973 konnten die Toiletten in der Halle in Benutzung genommen werden, nachdem die Abwassergrube fertig gestellt worden war. Das gute Plumpsklo wurde zur Ausweichvariante.

Im Oktober 1975 war das Unterstelldach einschließlich der Abstellräume fertig. Noch heute wird es intensiv genutzt, als Fahrradparkplatz im Sommer und als Winterlager für Boote. Im selben Jahr wurden im Aufenthaltsraum die Wände verputzt, der Fußboden betoniert und mit Linoleum ausgelegt, Gardinen angebracht und Lampen. Fast 15 Jahre war er für uns Büro, Pokalzimmer, Küche und ein gemütlicher Aufenthaltsort für viele fröhliche Runden.

Anfang der 80er Jahre wurde die Steganlage nochmals ausgebaut und 18 neue Liegeplätze kamen dazu.

Zu jeder Zeit war es wichtig ein waches Auge zu haben und gute Verbindungen mit den amtlichen Stellen zu unterhalten. Beispielsweise mussten die Erweiterungen unseres Geländes mit den amtlichen Stellen geklärt werden, wurde Material für den Kinder- und Jugendsport gebraucht und vieles mehr. Das verdanken wir dem Organisationstalent Erich Baum.

1981 im Dezember waren beim Rat des Kreises noch Gelder für eine Jugendhalle frei, die umgehend (bis Jahresende) „untergebracht“ werden mussten. Dank der Umsichtigkeit und des Engagements von Erich Baum wurde in kürzester Zeit der Bausatz beschafft und mit Hilfe der NVA geliefert. In Anerkennung seiner Tätigkeiten als langjähriger stellvertretender Vorsitzender und als Leiter des Trainingszentrums wurde er 2000 Ehrenmitglied.

Um den Bau der Jugendhalle durchführen zu können, mussten auf dem dafür vorgesehenen Gelände Bäume gefällt werden. Dabei hatten wir tatkräftige Unterstützung durch eine Brigade der Roten Armee. Ohne deren schweres Gerät wäre es wohl kaum zu schaffen gewesen. Die Verständigung mit den Soldaten und Offizieren übernahm mit großem Eifer der Sportfreund Edmund Raffel. 1982 wurde der Bausatz – natürlich in Eigenleistung – aufgestellt und umgehend von der Jugend in Besitz genommen.

In diesem Zusammenhang entstand auch der Schwimmsteg für die Jugendboote.

Im April 1982 konnte die von den Seglern auf dem Gelände des Rudervereins gebaute Halle dem Ruderverein zur eigenen Nutzung übergeben werden.

Einem Trainingszentrum sollten eigentlich Umkleideräume, Schulungs- und Lagerräume zur Verfügung stehen. 1989 wurde deshalb der letzte größere Bau begonnen, das Projekt
„Sozialgebäude mit Sanitärenanlagen“ und Schulungsräumen für das Trainingszentrum. Dieses Sozialgebäude ist unser heutiges Clubgebäude. Es wurde mit staatlicher Finanzförderung, durch Beiträge von Sponsoren und mit viel Eigenleistung 1991/1992 fertig gestellt. Seit der Fertigstellung wird es für Schulungen, Versammlungen, Trainingslager und sonstige Veranstaltungen oft und gerne genutzt.

1993 wurden Teile des Ufers befestigt und Rasengittersteine für eine bessere Standfestigkeit der Boote im Winterlager verlegt.

Seit 1994 haben wir eine Krananlage und das mit Fördermitteln finanzierte Trainingsgerät für Kinder und Jugendliche.

1999 wurde die große Halle mit neuer Beleuchtung ausgestattet, seit 2000 kann der Kran elektrisch betrieben werden und 2001 bekamen die schwimmfreudigen Segler eine neue Badeleiter. Ein neuer Service für Mitglieder und Gäste sind die 2002 auf den Stegen installierten Elektrokästen zur Stromentnahme.

2003/2004 wurde nach langer Diskussion und intensiver fachlicher Vorbereitung der im Wasser liegende Teil der Slipbahn erneuert und erweitert.

Pünktlich zum Saisonbeginn 2004 strahlte der Aufenthaltsraum in der Bootshalle mit einem neuen Gesicht. Der Elektrokocher mit zwei Platten wurde durch einen Herd mit Glaskeramikkochfeld ersetzt und in eine moderne Küchenzeile mit Kühl- und Gefrierschrank integriert. Den Abwasch mit mehren Schüsseln und vorher im Teekessel erwärmtem Wasser gibt es nicht mehr. Im gleichen Jahr wurde auch das Dach der Jugendhalle (nach 22-jähriger Nutzung) gestrichen und seit 2006 haben wir Beleuchtung auf unseren Stegen.

Nach 40 Jahren Dienstzeit musste der betonierte Teil der Slipbahn erneuert werden. Wie in all den 50 Jahren seit Bestehen des Vereins wurde auch diese umfassende Erneuerung in Eigenleistung durchgeführt und 2009 abgeschlossen. Ihre Bewährungsprobe hat sie beim Abslippen am 25.04.2009, dank der professionellen Vorbereitung und Durchführung, mit hervorragendem Ergebnis bestanden.

Baumaßnahmen, kleine und große, wurden in seiner Funktion als Hafenmeister viele Jahre von Klaus Gutsche organisiert. Als eines der ersten Vereinsmitglieder packte er von Beginn an tatkräftig selbst mit zu. Seit 1990 beantragt und betreut er die ABM- und SVT- Stellen unserer Helfer für die Jugendarbeit. In Anerkennung seiner jahrzehntelangen Tätigkeit ist er seit 2002 Ehrenmitglied.

All die vielen kleinen und größeren Arbeiten auf dem Gelände, wie Hecken pflanzen, Rasen säen und mähen, Fenster, Türen, Tore streichen, Stegbeläge erneuern…. sind hier nicht aufgeführt. Dank der Erledigung all dieser vielen Aufgaben haben wir heute ein schönes, zum Verweilen einladendes Vereinsgelände und können auf 50 Jahre Sportbetrieb ohne größere Unfälle zurückblicken.

Entsprechend den Vorschriften und der Satzung des Vereins wird in zweijährigem Abstand seit 1990 der Vorstand gewählt. Seit vielen Jahren ist Jürgen Ruschen im Vorstand als Schriftführer tätig. Dank seiner akkuraten Arbeitsweise werden die Protokolle den Vorstandsmitgliedern pünktlich übersandt und im Verein veröffentlicht.

In unserem Clubhaus haben wir nun schon lange unseren eigenen Versammlungsraum und viele Mitglieder kennen das Bootshaus als unser erstes Quartier nur aus Erzählungen. Bei der jährlichen Vollversammlung im zeitigen Frühjahr werden alle wichtigen Entscheidungen von den Mitgliedern diskutiert und beschlossen, sowie der „Fahrplan“ (Terminplan) für das Jahr bekannt gegeben. Sie ist die erste Veranstaltung des Vereins in der Saison.

Meistens beginnt parallel der Lehrgang für den Erwerb des Segel- und Sportbootführerscheins Binnen. Die theoretische und praktische Ausbildung wird von Vereinsmitgliedern durchgeführt.

Nach ca. 6 Monaten „Winterschlaf“ beginnen im März/April die Vorbereitungen für die Sommersaison.

Wenn die Jugendlichen schon ihr erstes Trainingslager hinter sich haben, kommen auch die anderen Boote ins Wasser. Gemeinsam wird gerückt, gehoben und endlich in die Wasserstände eingezogen. Etwa 14 Tage später steht die erste gemeinsame Segeltour auf dem Plan, das Ansegeln.

Diese Tradition klingt mit einer gemeinsamen Kaffeetafel aus, bei schönem Wetter natürlich im Freien.

In der DDR-Zeit wurden bei uns Kreisspartakiaden, Regatten für 420er organisiert, die 5-Stunden-Wettfahrt und die Regatta zum Tag der Republik gesegelt. Seit 1990 haben wir im Mai den Opti-Cup, eine Ranglistenregatta für die jüngsten Segler.

Bei bis zu 150 startenden Booten herrscht auf unserem Gelände quirliges Treiben und viele Helfer an Land und auf dem Wasser sind nötig. Die Kinder kämpfen und kommen auch gerne nach Storkow, denn jeder erhält einen Preis. Einige der Eltern kommen wegen des leckeren Rhabarberkuchens.

Zu Himmelfahrt sind immer einige Herren per Boot unterwegs, mal mit hausgemachter Musik mal ohne.

Pfingsten ist der Termin für die Vereinswanderfahrt. Der Grüne Baum in Wolzig war oftmals der Anlaufpunkt der Wanderfahrt. Abends wurde gefeiert und getanzt. Heute führen die Pfingstfahrten auch in die nähere Umgebung und sind auch ohne Tanz gemütlich und vergnüglich.

Die 5-Stunden-Wettfahrt hat eine sehr lange Tradition in unserem Verein.

Das bedeutet fünf Stunden segeln, mal mit viel Wind, mal fast ohne, bei Regen oder Sonne pur. Als Ausgleich wird abends gefeiert, mit Sportfreunden geklönt und getanzt. In den ersten Jahren feierten wir in der großen Halle und es gab sehr originelle Preise wie beispielsweise eine Schlackwurst. Fred Goldberg organisierte zu diesem Anlass einmal eine ganz besondere Einlage, das Aalgreifen.

Im Herbst findet seit einigen Jahren unsere Vereinsmeisterschaft statt.

Auf Grund der vielen Verpflichtungen der Mitglieder außerhalb des Vereinslebens wird nur noch an einem Tag um den Vereinsmeistertitel gesegelt.

Ansonsten, wenn es keine festgelegten Termine gibt, wird natürlich auch an den Wochenenden gesegelt, zusammen gesessen, erzählt und gegrillt.

Erich Roth, vielen bekannt als Opa Roth, hat nicht nur mit viel Elan an der großen Bootshalle gebaut, sondern auch sein umfangreiches „Seglerwissen“ weitergegeben. Als leidenschaftlicher Segler hat er im Alter von 89 Jahren noch selbst seine Z-Jolle gesteuert.

Die Freude am Segelsport wurde zur Familientradition. Über seinen Sohn Günther kam sein Enkel Axel zum Segeln. Axel ersegelte mit seinem schnellen 20er im Revier und über dessen Grenzen hinaus vordere Plätze. 2003 wurde er zum dritten Mal in Folge „Schnellstes Boot“ der SGS
Langstrecke und erhielt nach langem Kampf den Wanderpokal, ebenso für die Regatta „Blaues Band Scharmützelsee“ des SV 78 Wendisch Rietz. Nicht nur auf dem Wasser vertritt er unseren Verein, er ist auch schon viele Jahre im Vorstand aktiv tätig.

Sportfreunde des Vereins sind gemeinsam im Plattbodenschiff auf dem Ijsselmeer und der Wattsee zu den Westfriesischen Inseln gesegelt.

Törns zur Mecklenburger Seenplatte und den Boddengewässern waren und sind für viele Höhepunkte der Saison. Durch die Chartermöglichkeiten weltweit werden auch weit entfernte Segelreviere erforscht.

Im September/Oktober wird alljährlich die Segelsaison mit dem Absegeln beendet, das anschließende gemeinsame Kaffeetrinken ist oftmals zum Aufwärmen nötig.

Über die gesamte Sommerzeit werden an den Wochenenden die Pflege des Geländes und die Betreuung der Gäste vom jeweiligen Hafendienst übernommen. Beim Aufslippen ist trotz unserer Winde noch viel „Handarbeit“ gefragt. Die Boote werden per Schrubber vom Algenbewuchs befreit, bevor sie an ihren Winterplatz kommen.

Bei der Einlagerung in den Winterquartieren ist gute Organisation und genaues „Einparken“ sehr wichtig, um zu viel Heben und aufwändiges Umsetzen zu vermeiden. In mehreren, über das Jahr verteilten, Arbeitseinsätzen wird für Ordnung auf dem Gelände gesorgt und werden nötige Reparaturen durchgeführt.

Die letzte Zusammenkunft der Mitglieder im Jahr ist die Weihnachtsfeier. Auch sie wurde bis 1989 im Bootshaus des Rudervereins gefeiert. Heute hören wir in unserem Clubraum von den Aktivitäten des zurückliegenden Jahres und den Erfolgen der Kinder und Jugendlichen. Interessant sind auch die Beiträge von Sportfreunden über ihre Törns auf den Gewässern der Welt. Bei leckerer Stolle, Keksen, Tee und Kaffee klingt so das Jahr aus.

Bis zum Beginn der neuen Saison ruht die Vereinsarbeit natürlich nicht. Der Jahresabschluss muss erstellt, die Forderungen vom Finanzamt müssen erfüllt werden. Die Revisionskommission hat die Vereinsfinanzen zu prüfen und der neue Finanzplan muss erstellt werden. Damit die Ein- und Ausgaben im Gleichgewicht bleiben und die Bücher stimmen, kümmert sich seit 1990 Ulrike Sziedat als Schatzmeister mit viel Engagement um die Finanzen des Vereins. Bei gut vereistem See treffen sich einige Sportfreunde zum Schlittschuhlaufen.

Setzt dann das Tauwetter ein, ist Eissägen angesagt, um die Steganlage zu schützen.

Halten die Boote auch „Winterschlaf“, der Verein nicht.

1965 wurde im Bootshaus zünftig Fasching gefeiert, später einige Male auch in unserem Clubgebäude.

Die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen erfolgt ganzjährig.

Begonnen hatte es, wie schon erwähnt, im Bootshaus auf dem Gelände des Rudervereins. Es gab nur wenige Boote und somit einen genauen Plan für die Trainingszeiten. Unter Anleitung von Gerhard Rabaschuß wurde 1961/62 der erste Cadet gebaut. Ihm folgten noch vier Optis, alle in Holzbauweise. Gerhard Rabaschuß organisierte liebevoll über lange Zeit das Training, die Trainingslager und betreute den Nachwuchs bei Regatten.

1974 wurde Storkow Trainingszentrum. Nach dieser Anerkennung konnte mit staatlicher Finanzierung der Bootsbestand erweitert werden. Zu dem 1973 gekauften 420er kamen 3 Cadets und 2 Optis (Kunststoffbauweise). 1976 wurde das erste Vereinsmotorboot, der Cap Merlin zur Absicherung des Jugendtrainings gekauft.

In den kommenden Jahren wurde der Bootsbestand noch erweitert. Da waren dann bei den Kreis- und Bezirksmeisterschaften und Spartakiaden die Storkower Segler mit vorn. Aber nicht alles gelang sofort. Denn nun brach der Papierkrieg aus! Zum Beispiel erkämpfte die Besatzung des Cadets C 730 (unser erster Cadet, Werftbau GFP; Steuermann Jörg Sperling) den ersten Platz bei der Bezirksmeisterschaft auf dem Helenesee. Weil kein Messbrief vorgelegt werden konnte, wurde das Boot disqualifiziert und das Schiedsgericht behauptete ganz strikt, dass das Segel nicht zu dem Boot gehöre. Da war ein einzelner Übungsleiter gegenüber dem Schiedsgericht machtlos! Einen solchen Vorfall gab es in der Folgezeit nie wieder, denn von nun an waren alle Papiere stets vorhanden und korrekt und die jungen Segler und Seglerinnen konnten bei den Regatten erste und vordere Plätze erringen.

Ab 1977 hat sich Heidrun Trommer als ausgebildete Trainerin intensiv dem Kinder- und Jugendsport gewidmet. In allen Bereichen, theoretischem Training, Wassertraining, Begleitung bei Regatten, Materialreparaturen, Anträge stellen, Finanzen des Jugendbereiches bearbeiten und vielem mehr, war sie über 30 Jahre umsichtig, zuverlässig und korrekt ehrenamtlich tätig. In Anerkennung dieser Leistungen wurde sie 2006 Ehrenmitglied.

Vor 1989 starteten die Bootsklassen immer gemeinsam bei Regatten. Damit bildeten sich zwischen den kleinen und großen Aktiven sowohl an Land als auch auf dem Wasser innerhalb der Wettfahrten sehr enge freundschaftliche Beziehungen heraus, die es ermöglichten, dass die Älteren den Jüngsten auch auf dem Wasser Hinweise geben konnten (den Übungsleitern war es ja nicht erlaubt aktiv einzugreifen). So konnten alle voneinander lernen und es entstand eine gute Gemeinschaft. Die sportlichen Erfolge der Kinder und Jugendlichen der Sektion Segeln von „Fortschritt Storkow“ über den Kreis- und Bezirksbereich hinaus bis zur DDR-Spitze begannen in der Bootsklasse Optimist, später dann im Cadet und 420er. Hinter diesen Erfolgen stehen viele Helfer. Beginnend mit der anfänglichen Unterstützung durch Opa Roth halfen in den folgenden Jahren Vorstandsmitglieder, Übungsleiter, sonstige Helfer und Eltern tatkräftig.

Ab 1980 verstärkte Undine Unger hauptamtlich als Trainerin im Trainingszentrum unser Team und dadurch konnten kontinuierliches Training und Betreuung abgesichert werden.

Auch ihrem selbstlosen Einsatz ist es zu verdanken, dass gute und sehr gute Ergebnisse erreicht wurden. Hervorzuheben ist, dass sie nach ihrer hauptamtlichen Tätigkeit viele Jahre ehrenamtlich als Trainerin tätig war.

Über einen langen Zeitraum hat auch Paul Dietrich aktiv im Kinder- und Jugendbereich gearbeitet.

Durch seine liebevolle und einfallsreiche Art hat er vielen kleinen Erstseglern die Angst vor dem Wasser genommen. Die Sportfreunde Edmund Raffel, Frank Schulze und Brigitte Müller engagierten sich tatkräftig für die Jugend. Dank der genannten und ungenannten Helfer im Kinder- und Jugendsport konnten die weiter hinten aufgeführten Ergebnisse erreicht werden.

Die bisher erreichten Erfolge im Regattasport des Vereins basieren auf kontinuierlichem Training und der Betreuung der Kinder und Jugendlichen auf nationalen und internationalen Regatten.

Der SV Ciconia Storkow ist seit 1992 Landesleistungsstützpunkt des Landes Brandenburg. So wurde die erfolgreiche Jugendarbeit nach der Wende kontinuierlich durch ehrenamtliche Trainer fortgeführt. Ehemalige erfolgreiche Segler schmiedeten eine neue Jugendgruppe und erste bescheidene Erfolge stellten sich bald ein.

Das Erfolgsrezept ist einfach: Teamgeist nicht nur zwischen Kindern und Trainern, sondern vor allem auch mit den Eltern!

Neben der Opti-Gruppe entstand die stärkste Trainingsgruppe des Landes Brandenburg in der olympischen Bootklasse „Europe“. Als der Storkower See eisfrei war, wurde auch in den
Wintermonaten trainiert.

Wir hatten es wieder geschafft! Die Namen der Storkower Europe-Seglerinnen waren mittlerweile bundesweit bekannt. Leider wurde die Bootklasse Europe überraschend nicht mehr als olympische Bootsklasse aufgestellt. Aber auch in der olympischen Laser-Radial-Klasse wurden anschließend Medaillen bei Deutschen Meisterschaften und erstmals bei einer Europa-Meisterschaft erkämpft.

Seit 2007 werden die Anfänger nun bereits von unseren erfolgreichen Laser- und Europe-Seglern der 90er Jahre trainiert. Jeden Mittwoch findet das Training auf dem Storkower See statt und an den Wochenenden geht es zu den Regatten in ganz Deutschland. Die Kader starten auch bei internationalen Regatten auf der Ostsee und oft auf dem Ijsselmeer in Holland.

Der Transport der Kinder und Boote wird in Eigenregie der Eltern mit Privat-PKWs organisiert und durchgeführt. Höhepunkte stellen jedes Jahr die Trainingslager dar. So nehmen die Kader und Anschlusskader immer zur Osterzeit am Trainingslager auf dem Gardasee in Italien teil.

Die jüngeren Opti-Segler trainieren zur gleichen Zeit auf dem Wolziger See.

Beide Trainingslager werden vom Verband Brandenburgischer Segler organisiert. Beim SV Ciconia Storkow findet jedes Jahr im August ein Trainingslager mit der Teilnahme von Berliner Vereinen statt. Im Alter von 6 bis 21 Jahren segeln im Verein 38 Kinder und Jugendliche. Davon üben ca. 20 das Segeln als Leistungssport aus und nehmen regelmäßig an Regatten teil. 2008 gab es überdurchschnittlich viele Neuanmeldungen von segelbegeisterten Kindern. Daraus entstand eine neue Anfängergruppe von 8 Kindern.

In den Wintermonaten findet wöchentlich Theorieunterricht und Hallentraining statt. Und um das Schwimmen nicht zu verlernen, wird regelmäßig das Hallenbad in Fürstenwalde aufgesucht.

50 Jahre Segelverein sind schon einen Rückblick wert.

In jeder Entwicklungsphase gab es vorausschauende Planer und Organisatoren, fachlich kompetente und sachlich konstruktive Sportfreunde. Gegründet mit Richard Sperling und Günther Grüneberg, weitergeführt von Fred Goldberg und lange Jahre von Werner Töpfer, liegt heute die Vereinsführung bei Dr. Manfred Schmatz in guten Händen. Die Gründer mussten das Gelände “erobern“ und erschließen, ihre Nachfolger ausbauen und weiterentwickeln. Heute gilt es, das Vereinsvermögen durch zukunftssichere wohlbedachte Verträge mit den örtlichen und übergeordneten Instanzen, beispielsweise der Stadt Storkow und dem Wasser- und Schifffahrtsamt, zu sichern.

Der Grundgedanke war damals und ist es auch heute den Segelsport für jeden zugänglich zu machen. Kinder und Jugendliche für diesen schönen Sport zu begeistern, sie zu befähigen den Sport auszuführen und sie in jeder Hinsicht zu unterstützen.

Durch die vielen Eigenleistungen in allen Jahren des Bestehens hat der Verein eine solide finanzielle Basis. Eine gut durchdachte vorausschauende Planung bei der Werterhaltung und den Investitionen bewahrte uns (den Verein) vor Krediten und Umlagen.

Dank aller Mitglieder, die sich engagiert mit ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten in kleine und große Projekte einbringen und das Vereinsleben pflegen, sind wir ein lebendiger Verein.

Dem Segelverein Ciconia Storkow e.V. einen guten Start in die nächsten 50 Jahre!

Gode Wind, Ahoi!